10 Tipps für die eigene Photovoltaik-Anlage
Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Hausdach werden Sie vom Stromverbraucher zum Stromerzeuger. Davon profitieren nicht nur Sie, sondern auch die Umwelt und somit die nächste Generation. Wer den Neubau einer Photovoltaikanlage plant, sollte ein paar Dinge beachten. Denn ist eine Anlage erst einmal gebaut, lassen sich Fehler nicht so leicht korrigieren. Deshalb stellen wir Ihnen hier die 10 wichtigsten Tipps vor, wie Sie Sonnenenergie optimal nutzen können.
1. Strombedarf berücksichtigen
Bei der Planung einer Photovoltaikanlage ist es wichtig, den eigenen Stromverbrauch zu kennen. Dazu sollte man sich fragen:
- Wie viel Kilowattstunden Strom verbrauche ich im Jahr?
- Wie ist mein Stromverbrauch über den Tag verteilt?
Eine gut geplante Photovoltaikanlage kann die Nutzer bis weit in den Herbst hinein mit Strom vom Dach versorgen. Denn auch in den Herbstmonaten gibt es noch genügend Sonnenstunden, um ausreichend Strom zu erzeugen.
2. Die richtige Grösse wählen
Wie viel Dachfläche benötigen Sie für eine bestimmte Energiemenge?
Die Rechnung per Faustformel ist ganz einfach:
- 1 kWp (Kilowatt-Peak) erzeugt im Jahresverlauf rund 1.000 Kilowattstunden Sonnenstrom.
- 4 Solarmodule mit einer Leistung von jeweils 400 Watt bedecken rund 7 Quadratmeter Fläche.
Wollen Sie 4.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, benötigen Sie also eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 4 kWp.
Diese Anlage benötigt etwa 19 Quadratmeter Dachfläche.
3. Die Himmelsrichtung nicht unterschätzen
Südseite gleich Sonnenseite? Die Auffassung, dass Photovoltaikanlagen nur auf der Südseite eines Dachs effektiv sind, ist zwar weit verbreitet, aber nicht ganz richtig. Solaranlagen, die nach Westen oder Osten ausgerichtet sind, bringen ähnliche Erträge wie Anlagen, die nach Süden ausgerichtet sind. Ausserdem passen sie teilweise sogar besser zu den Verbrauchsspitzen im Haushalt, die meist in den Morgenstunden und am Abend liegen. Zudem machen wir uns im Winter die diffuse Einstrahlung zu Nutzen und dabei spielt die Ausrichtung keine Rolle.
4. Veranda intelligent nutzen
Eine Veranda ist eine wunderbare Sache. Sie bietet kühlen Schatten und Schutz vor Regen und Gewittern. Wenn Sie Ihre Veranda intelligent nutzen, kann sie sogar noch mehr: Wer seine Terrasse mit Doppelglas-Modulen überdacht, produziert mit seinem Solar-Dach klimafreundlichen Strom. Und noch ein Vorteil: Da im Winter die Sonne flacher am Himmel steht, wird die Terrasse nicht vom Vordach abgeschirmt. Die Sonne kann dann ungehindert ins Gebäude eindringen und die Heizung unterstützen.
5. Aufdach oder Indach wählen
Grundsätzlich kann auf jedes Dach eine Photovoltaikanlage installiert werden. Im Falle eines Schrägdachs besteht die Möglichkeit, die Anlage über der bestehenden Dachhaut (inklusive der Dachziegel) zu montieren. In diesem Fall spricht man von einer Aufdachanlage. Alternativ dazu kann die Photovoltaikanlage in das Dach integriert werden. Bei einer solchen Indachanlage übernehmen die Photovoltaikmodule die Funktion der Dachhaut, was manche Bauherren als ästhetischer empfinden. Für die Stromproduktion macht die Wahl zwischen Aufdach- oder Indachanlage keinen Unterschied. Höchstens beim Hitzeschutz im Sommer kann eine Aufdachanlage ein Vorteil sein, da die Sonnenstrahlen zuerst auf dem Modul eintreffen und somit wie eine Verschattung wirken.
6. Komponenten aufeinander abstimmen
Bei PV-Anlagen und ihren Bestandteilen, wie Solarmodulen, Wechselrichtern, Stromspeichern, Datenerfassungs- und Steuergeräten, sollten Sie darauf achten, dass die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Denn nur ein in sich schlüssiges Photovoltaik-System funktioniert reibungslos – und kommuniziert mit Ihrem Monitoring-Tool so, wie Sie es erwarten.
7. Sonnenstrom mit Wärmepumpe kombinieren
Wie wollen Sie Ihr Zuhause beheizen? Mit Öl, Gas oder Pellets? Es gibt eine ökologische und kostengünstige Alternative: Wärmepumpen. Sie nutzen elektrischen Strom, um die thermische Energie in der Aussenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser zu gewinnen und damit die Wohnung mollig warm zu machen. Den Strom für die Wärmepumpe können Sie mit der eigenen Photovoltaikanlage produzieren.
8. E-Mobilität doppelt nutzen
Der Trend zeichnet sich klar ab: E-Mobilität dürfte künftig zum Fortbewegungsmittel Nummer Eins werden, da sie zugleich ökologisch und ökonomisch ist. In Kombination mit einer eigenen PV-Anlage können Sie ein E-Mobil gleich doppelt nutzen: Ihr E-Auto dient Ihnen einerseits als Fahrzeug und andererseits als „Batterie auf Rädern“. Es speichert Ihren Sonnenstrom, wenn Ihre PV-Anlage mehr produziert, als Sie gerade verbrauchen.
Energie als Gesamtsystem verstehen
9. Frühzeitig mit Spezialisten planen
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ein Haus zu bauen? Und überlegen Sie, darauf eine Solaranlage zu errichten? Dann sollten Sie sich bereits in der Entwurfsphase des Gebäudes mit einem Fachspezialisten abstimmen. So stellen Sie sicher, dass Sie die für Sie optimale PV-Lösung finden. Und zwar unabhängig davon, ob Sie sich für eine Aufdach- oder eine Indachanlage interessieren.
10. Auf Fachhandwerker verlassen
Verlassen Sie sich am besten auf Fachhandwerker. Achten Sie darauf, dass Ihr Photovoltaik-Anlagenpaket alle notwendigen Sicherheitsaspekte abdeckt. Einen professionellen Anbieter erkennen Sie beispielsweise daran, dass er von vorneherein auch Blitzschutz mit anbietet und vergessen Sie auch den Schneefang nicht. Ausserdem sollte ein Service- und Dienstleistungspaket für die Zeit nach der Installation selbstverständlich sein.
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